Sir Robert Baden-Powell

Eine biographische Erzählung von Vincent-Aaron Sauerstein

Hey. Ich bin B-P und es freut mich Deine Bekanntschaft zu machen. Eigentlich heiße ich ja Robert Stephenson Smyth Baden-Powell, aber weil das so furchtbar lang ist, nannten mich die Menschen irgendwann einfach nur noch B-P. Vor allem die Pfadfinder und Pfadfinderinnen auf der ganzen Welt tun das heute noch.

Ich wurde übrigens 1857 also vor 165 Jahren in Englands Hauptstadt London geboren. Ich war das achte von zehn Kindern. Ich habe also sieben ältere und zwei jüngere Geschwister. Geburtstag habe ich am 22. Februar. Das ist der Tag, an dem Pfadfinder*innen heute den Thinking-Day feiern um mir und meiner Frau zu gedenken.

Schon als ich ein Kind war liebte ich es draußen unterwegs zu sein und Abenteuer zu erleben. Um meine Schule herum waren viele Wälder. Ich liebte es dort Tiere aufzuspüren und zu verfolgen.

Zwei Tage vor meinem 19. Geburtstag bin ich in die Armee eingetreten. Ich wurde in Indien stationiert und spezialisierte mich aufs Auskundschaften unserer Feinde und aufs Karten zeichnen. Mit den Jahren stieg ich in der Armee die Ränge auf und bekam immer wichtigere Aufgaben. Ich wurde in die verschiedensten Länder der Welt geschickt. Mit 42 Jahre, verteidigte eine Einheit unter meinem Kommando eine Stadt in Südafrika für 217 Tage. Als ich nach England zurück kehrte, feierten mich die Menschen als Nationalheld.

Ich war in der Armee auch dafür zuständig, die neune, jungen Soldaten auszubilden. Ich ließ mir viele neue Ausbildungstechniken einfallen. Irgendwann kam ich auf die Idee, dass man die Dinge, die Soldaten lernen eigentlich schon Kindern und Jugendlichen beibringen könnte, weil Feuer machen und Schnitzen nicht nur Spaß macht, sondern auch sehr nützlich sein kann. 1907 organisierte ich Feriencamp. Jungen konnte dort für 20 Tage all das lernen, was ich sonst eigentlich Soldaten beigebracht habe. Nachdem die Kinder sehr viel Spaß hatten war für mich die Idee des Pfad findens geboren. Ich schrieb sogar ein Buch über das Jungen und das Pfadfinder sein, das schon 1908 also vor 114 Jahren erschien. Es wurde sofort ein Bestseller. Durch dieses Buch verbreiteten sich die Pfadfinder weltweit.

Mit 53 Jahren ging ich in der Armee in Rente. Ich wollte mich lieber auf die Pfadfinder konzentrieren. Das machte mir viel mehr Spaß. Zwei Jahre nach meinem Abschied von der Armee heiratete ich meine Frau Olave St Clair Soames. Zusammen bekamen wir drei Kinder. Wir nannten sie Arthur, Heather und Betty.

1913 eröffnete ich in London ein Trainingszentrum für junge Pfadfinder*innen die gerne Leiter werden wollen. Dort sollten sie alles wichtige über das Pfadfinder*in sein lernen um ihr Wissen dann weitergeben zu können.

1920, also vor 102 Jahren wurde ich von den Pfadfinder*innen der Welt zum obersten Pfadfinder ernannt und als solcher gefeiert. Im gleichen Jahr fand in meinem Heimatland England das erste World-Jamboree statt.

Fünf Jahre später eröffnete ich in der Schweiz das Internationale Pfadfinderzentrum. Das ist eigentlich ein Hotel, aber man kann sich dort mit Pfadfinder*innen aus der ganzen Welt treffen und austauschen und viele coole Sachen machen, wie wandern gehen, Lagerfeuer machen, klettern und vieles mehr.

Ich habe im Lauf meines Lebens viele getan. Ich habe 34 Bücher geschrieben. War Soldat. Habe drei Kinder großgezogen. Mein Lebenswerk besteht in der Gründung der Pfadfinderbewegung.

Mit 84 Jahren im Jahr 1941 bin ich gestorben. Weil ich Afrika so sehr liebte, wurde ich dort beerdigt. Bei meiner Beerdigung waren viele Pfadfinder*innen dabei. Und sogar auf meinem Grabstein ist ein Pfadfindersymbol. Es bedeutet: „Ich habe meine Aufgabe erfüllt und bin nach Hause gegangen“. Das ist der Kreis mit einem Punkt in der Mitte.

Aber auch nach meinem Tod wuchs die Pfadfinderbewegung immer weiter. Mittlerweile gehören über 50 Millionen Kinder, Jugendliche und Erwachsene in fast allen Ländern der Welt dazu.

Als ich noch gelebt habe, habe ich immer gesagt, das man die Welt ein kleines Stückchen besser verlassen soll, als man sie vorgefunden hat. Und an diesem Ziel arbeiten Pfadfinderinnen und Pfadfinder auf der ganzen Welt jeden Tag.

Geschrieben: Februar 2022
Quelle: Baden-Powell | World Scouting